Mundraub

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Ich hätte total gerne einen großen Garten, vor allem, um Gemüse und Obst anzubauen. Leider habe ich etwas, was ich gerne als „Briefmarkengarten“ bezeichne: eine Erdgeschosswohnung mit einem kleinen Flecken Garten, der gerade zum Kaffeetrinken und Grillen groß genug ist, aber nicht, um wirklich kulinarische Köstlichkeiten darin anzubauen. Natürlich habe ich massenhaft Kräuter in meinem kleinen Garten, dafür muss Platz sein, und habe auch schon mal Radieschen oder Ruccola angebaut. Aber für viel mehr reicht es nicht.

Immer achte ich darauf, wo man quasi wild etwas ernten kann: ich kenne Holundersträucher an den besten Plätzen, Plätze, wo Waldhimbeeren und Heidelbeeren wachsen, aber mit Obstbäumen ist das so eine Sache. Die wachsen dann doch nicht so ganz wild, sondern in Hausgärten. Und bei Fremden kann ich nicht einfach in den Garten reinmarschieren und ernten. Übrigens findet man solche wilden Adressen auch auf mundraub.org. Leider sind aber die meisten Adressen, die dort verortet sind, in Deutschland.

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Somit höre ich mich ständig um, wo jemand Gärten vor allem mit Obstbäumen hat. Oft sind diese Menschen nämlich mit den Früchten aus ihrem Garten völlig überfordert, weil die Bäume mehr tragen als sie verarbeiten können. Da komme dann ich ins Spiel… So habe ich es schon zu einer stattlichen Sammlung an „Patenbäumen“ gebracht: nicht zu weit von meiner Wohnung entfernt hat eine nette Freundin Birnen und Zwetschkenbäume, eine Arbeitskollegin versorgt mich ebenfalls mit Zwetschken, teilweise auch mit Marillen (und – Superluxus – meist sogar schon gepflückt!) und ein Kollege aus dem Gemeinderat hat mir Pflückerlaubnis im Kirschbaum seiner Oma erteilt.

So warte ich nun jedes Frühjahr auf das lang ersehnte Email, das mir sagt, dass die Kirschen zum Pflücken bereit sind! So geschehen vor nicht allzu langer Zeit heuer. Zur Ernte überredete ich meinen Mann und meinen Sohn, weil Kirschbäume leider derart ihre Kirschen tragen, dass man unten gar keine erwischt und alles oben in der Krone und an den äußeren Ästen hängt. Vor allem mein Sohn, dachte ich mir, kann gut auch auf den kleineren Ästen herumklettern. Es war auch heuer schwieriger als gedacht: Auf elends langen Leitern, die gefährlich schwankten, versuchten wir, die Kirschen in der Baumkrone und an den äußeren Ästen zu ernten. Die Eimer zum Sammeln waren mit Karabinern an den Leitern oder im Baum befestigt. Und nicht nur einmal wurde mir ganz mulmig, wenn unter mir ein zu dünner oder morscher Ast abbrach. Aber wir haben das Abenteuer gut überstanden, und ich war mit unserer Ernte sehr zufrieden!

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Immerhin haben wir 6 kg fruchtige, saftige und sehr reife Kirschen gepflückt!
Natürlich habe ich sie dann gleich verarbeitet: getrocknet (für das Müsli im Winter), einen Kuchen gemacht, 3 Gläser Kompott und 7 Gläser feinste Kirschmarmelade mit einem leichten Zimtaroma.

1 Comment

  • Juliana 12. Juli 2012 at 19:52

    Frische Kirschen sind doch am Besten! Ich könnte sie kiloweise essen. 500g wegputzen ist ja nicht so schwierig…

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