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Unser nächstes Ziel ist Narva, drittgrößte Stadt Estlands und Zentrum der russischsprachigen Minderheit. Und gleichzeitig der östlichste Punkt unserer Reise.
Es ist Sonntag, und wir haben eine Führung durch Kreenholm, eine historische Textilfabrik gebucht. Kreenholm war eine zeitlang die grösste Textilfabrik ausserhalb von Grossbritannien, über 10.000 ArbeiterInnen wohnten und arbeiteten hier.
Die Führung wird nur sonntags und nur in estisch und russich angeboten, wir schliessen uns der estischen Führung an. Aber ohne Führung kommt man gar nicht auf das Gelände. In der Hochsaison werden anscheinend auch Touren auf englisch angeboten, aber im Mai anscheinend nicht.



Ein Wolgadeutscher aus Tartu ist in der Gruppe und fragt uns erstaunt, wie wir denn in diese estische Führung kommen. Und übersetzt uns immer wieder ein wenig. Die Geschichte der Fabrik lesen wir selbst im Internet nach.
Die Gebäude sind sehr beeindruckend, das Fabrikgelände ist riesig. Wir gehen über eine Brücke über den Fluss und zu weiteren Gebäuden hinüber. Die Fabrik hat die Wasserkraft aus dem Fluss für die Antriebe der Maschinen benutzt. Wir gehen durch mehrere Höfe, schauen in alte Produktionshallen hinein.
Ich bin ganz fasziniert angesichts der vielen alten Fabriksgebäude, der Besuch lohnt sich sehr.
Gleichzeitig sind wir in Kreenholm direkt an der russischen Grenze und können auf die russischen Strassen gegenüber sehen. Ich frage mich, wie es diesen Menschen dort geht, wie ihr Leben ist.
























Nach der Führung fahren wir nach Narva-Joesuu ans Meer hinaus und besteigen den Leuchtturm. Wieder sind wir direkt an der russischen Grenze, die der Fluss Narva hier bildet.
Vom Leuchtturm aus hat man einen super Ausblick einmal über den Fluss, aber auch über die Ostsee in Richtung Westen. Narva-Joesuu besitzt einen riesigen Strand, aber es ist zu kalt zum Baden, wenige Menschen sind zu sehen.




Die Nacht verbringen wir nahe einem Strand im Westen von Narva. Am nächsten Tag ist es sonnig, aber kalt. Perfekt, um die Stadt noch per Fahrrad zu erkunden.
Wir parken unterhalb der Burg und radeln bis zur Grenzbrücke vor. Die Brücke ist inzwischen für Fahrzeuge gesperrt, aber man sieht immer wieder Menschen mit Gepäck die Brücke zu Fuß überqueren.
Der Burg auf der estischen Seite steht auf der russischen Seite ebenso eine Burg gegenüber. Die beiden Orte haben geschichtllich eine enge Verbindung, anfang des 20. Jahrhunderts gehörten beiden Burgen zu Estland, da die russische Grenze weiter östlich verlief. Erst nach 1940 wurde die Narva zum Grenzfluss.
Estland zeigt gegenüber Russland deutlich vorfür es steht: an der Burg hängen neben der estischen auch die ukrainische und die europäische Fahne.





Wir fahren am Fluss weiter, immer wieder bieten sich uns schöne Ausblicke auf die beiden Burgen. Wir besuchen die orthodoxe Kirche, überall sind Frauen am Putzen und Abstauben.
Dann machen wir einen Bogen durch die Stadt und radeln am Bahnhof vorbei, wo die Busse nach St. Petersburg parken. Per Luftlinie ist es dorthin nicht so weit, aber da die Grenzbrücke für Fahrzeuge gesperrt ist, muss man derzeit südlich vom Peipussee die Grenze überqueren.
Am Grenzposten wartet eine Traube Menschen auf die Abfertigung und die Ausreise nach Russland. Wir radeln in die Burg und genießen von dort den Ausblick auf die Burg gegenüber und den Fluss.






Wir verlassen den östlichsten Punkt unserer Reise und fahren wieder an die Küste.
Bei Valaste besichtigen wir einen Wasserfall, der sich die Steilküste in Richtung Meer hinabstürzt. Danach trinken wir gemütlich an einer Steilküste Kaffee und genießen die wärmende Sonne.











Den Abend verbringen wir an einem Strand, wo zwar für unseren Geschmack zu viel los ist, aber zumindest der Sonnenuntergang kann sich sehen lassen.



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