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Wir kommen am zweiten Ziel unserer Reise an – südlich von Reims haben wir für ein paar Tage unser Quartier und wollen von da die Champagne erkunden.
Die Champagne ist landschaftlich ganz anders als die Bourgogne: es ist flach bis leicht hügelig und die Felder ziehen sich unendlich bis zum Horizont.
Als wir ankommen, geht die Sonne gerade hinter den Feldern unter und taucht die Landschaft in goldenes Licht. Für uns, wo die Sonne immer hinter den Bergen verschwindet lange bevor es dunkel wird, ist dieser Anblick recht ungewöhnlich.
Wir beziehen unser Quartier in einem ehemaligen Gemeindehaus und Schule mitten in einem kleinen Ort. Die Lage ist originell, aus dem Schlafzimmerfenster sehen wir direkt auf die Kirche, das ehemalige Klassenzimmer nutzt die Besitzerin für ihre Kunstinstallationen. Wir wohnen in der ehemaligen Lehrerwohnung im 1. Stock.
Von dort brechen wir auf, um ein wenig mehr über die Champagne, aber auch besonders über Champagner und seinen Anbau zu erfahren. Erstes Ziel ist der Leuchtturm von Verzenay, der mitten in den Champagnerreben steht. Der Leuchtturm wurde dort zu Werbezwecken errichtet und steht in einem der besten Anbaugebiete der Champagne.
Champagner wird nämlich nach seinem Anbaugebiet klassifiziert, wer Reben in Top-Lage hat, darf seinen Champagner Grand-Cru nennen und auch hier gibt es noch Auflagen wie z.B. eine Obergrenze an Produktionsmenge. In den Top-Lagen gehören auch nicht ganze Felder einem Unternehmen, hier wird in einzelne Reihen aufgeteilt.
Wir fahren weiter durch die Champagnerdörfer, die mich vom Flair ein wenig an die Weindörfer der Wachau erinnern, nur dass überall Champagner verkauft wird.
Dann fahren wir über die Montagne de Reims nach Hautvillers, um dort im Dorf herumzuspazieren.
Leider ist Feiertag und somit auch keine Kellerei offen, aber ein Besuch der Kellergassen lohnt sich trotzdem.
Nächstes Ziel ist Épernay, das mit Reims eines der Hauptsitze der großen Champagnerfirmen ist. Rund um die Avenue de Champagne findet man die bekannten Firmen, die mit prunkvollen Häusern für ihren Champagner werben.
Ein wenig abseits liegt die Herstellung von Castellane, die mit ihrem verzierten Turm ein Wahrzeichen für Épernay geschaffen haben. Aber auch die übrigen Gebäude sind reich verziert und können sich sehen lassen.
Wir nehmen uns vor, für einen Besuch wiederzukommen und auch die Kellerei zu besichtigen.
Als letztes machen wir noch Halt in Châlon-en-Champagner, um dort die Cathedral Saint-Étienne und die Collégiale Notre-Dame-en-Vaux zu besichtigen. Die Kirchen stammen aus dem 12. Jahrhundert und sind beide mit hohen Bögen aus Stein erbaut und mit zahlreichen bunten Glasfenstern geschmückt.
Ich staune immer wieder wie riesig sich die Rippen im Gewölbe nach oben ziehen und wie viel Arbeit das gewesen sein muss, diese Kirchen ohne die heutige Technik zu errichten.
Danach schlendern wir noch durch den Ort, entdecken ein paar Fachwerkbauten, Kunstwerke im Park und das berühmt Château du Marché, das sich schlossartig über den Kanal spannt.
Abends sitzen wir in unserer Unterkunft auf dem Sofa und lesen wissenswertes über die Gegend und über die Produktion von Champagner nach, über Anbaugebiete, Qualitäten und Techniken. Die Gegend ist schon spannend, und es gibt noch viel zu entdecken.
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