Lecce – Stadt der Kirchen

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Diesmal in Apulien haben wir uns vorgenommen, die Stadt Lecce zu besuchen. Eine typische süditalienische Stadt mit verwinkelten Gassen, Häusern aus hellgelbem Sandstein – und vielen, vielen Kirchen.

Da die Stadt nicht so groß ist, fahren wir einfach bis kurz vors Zentrum und stellen unseren Bus auf dem riesigen Parkplatz ab. Von dort gehen wir in die Innenstadt und in Richtung Kathedrale. Immer wieder entdecken wir gemütliche schattige Innenhöfe und alte verzierte Häuser.

Bei der Kathedrale erwerben wir einen “Kirchenpass” und quasi all-inclusive machen wir uns auf Entdeckungstour. Wir beginnen direkt an der Kathedrale, wo man ebenso das benachbarte kleine Museum besuchen kann.

Die Kathedrale selber ist auch die beeindruckendste Kirche in Lecce, vielleicht aber auch, weil alle anderen eindeutig einen Hang ins Barocke haben. Der Stil erinnert uns ein wenig an die Kirchen, die wir auf Sizilien gesehen haben.

Unter der Kathedrale befindet sich eine Krypta aus dem 12. Jahrhundert mit 92 recht gleichförmigen Säulen. Die strenge “Aufpasserin” ermahnt uns, weil wir das Fotoverbot missachten (trotz ausgeschaltetem Blitz). Keine Ahnung, warum sie ihre Krypta nicht abgelichtet haben wollen. Aber wunderschön ist es auch ohne Fotografieren.

Nächste Station ist die Kirche Santa Chiara, verglichen mit der Kathedrale recht klein und von deutlichen Barockelementen geprägt, dann geht es zur Kirche San Matteo.

Die Basilika Santa Croce ist vor allem von außen sehenswert. An der Fassende sind unzählige Figuren angebracht und in unterschiedlichen Ebenen und Größen an der Fassade angebracht. Ein bisschen wie ein Wimmelbild, wo man bei längerem Hinschauen immer neue Details entdeckt.

Dazwischen schlendern wir durch enge Gassen und entdecken das alte römische Theater, das heute zwischen den Häuser eingeklemmt ist.

Ein weiteres Amphitheater wurde an der Piazza Sant-Oronzo freigelegt. Der Platz bietet einen recht originellen Archiktur-Stil-Mix mit dem dominanten Haus aus der Faschismuszeit gleich hinter dem Theater.

Wir legen eine Cafépause im Caffé Palmieri an der Porta Napoli ein und gönnen uns einen Capuccion und ein für Lecce typisches Gepäck – ein Pasticciotto (ein kleines Törtchen mit Creme gefüllt).

Die schönste Kirche haben wir uns für den Schluss aufgehoben: etwas abseits am großen Friedhof liegt die Chiesa Nicollò e Cataldo. Falls ihr euch fragt, ob sich der Abstecher dorthin lohnt: jawohl, er lohnt sich eindeutig. Und der einzige Weg führt über die Via Cimetero (wir haben echt gesucht, aber es gibt keine Abkürzung…).

Die Kirche ist mittelalterlich gepägt und wird von einem Verein verwaltet und gepflegt, deren Mitglieder uns in der Kirche empfangen und über die Kirche informieren. Der Innenraum ist mit bunten Fresken aufwändig ausgeschmückt. Auch die Sakristei ist ein Kunstwerk, das uns staunen macht.

Hinter der Kirche liegt ein schöner Innenhof und dahinter noch einer, der aber zu einer geistlichen Schule gehört. Früher war die Anlage ein Kloster.

Wir machen einen kurzen Abstecher auf den Friedhof, aber suchen eigentlich einen Ausgang. Doch auch der Friedhof wäre sehenswert.

Wer in Lecce ist und schon auf Kirchen eingestimmt, sollte unbedingt noch die Abbey Santa Maria a Cerrate besuchen, die ein paar Kilometer nördlich der Stadt liegt. Die Kirche und ihre umgebenden Gebäude liegen zudem inmitten von Olivenplantagen.

Das Tor der kleinen Kirche wird von luftigen Vorhängen gesäumt, die sich leicht im Wind bewegen. Innen sind die Bögen herrlich bunt mit Malereien verziehrt. In der anschließenden schattigen Säulenhalle schläft genussvoll eine Katze auf einer Bank. Und ist mit ihrem roten Fell genau Ton in Ton mit der Kirche.

In den benachbarten Gebäuden finden sich alte Installation für das Pressen von Oliven und das Mahlen von Getreide.

Wir wandern noch ein wenig in die Olivenhaine und finden auch einen alten Unterstand aus Stein, an dem aussen eine Treppe aufs Dach führt. In der Gegend sehen wir immer wieder solche Unterstände, entweder eckig oder rund.

Leider sind viele Olivenbäume in Apulien krank. Sie leiden an einer Krankheit, die durch ein Bakterium ausgelöst wird. Wir sehen viele Haine, die gerodet sind oder die Bäume brutal zurückgeschnitten wurden und neu von unten austreiben.

Es macht mich richtig traurig, die alten, majestätischen Bäume so zu sehen. Das Bakterium wurde aus Amerika eingeschläppt und vor Ort versucht man nun, die Verbreitung einzudämmen. Ich frage mich, ob die Ausbreitung des Bakteriums auch durch den Klimawandel begünstigt wird. Oder ob es nur über den weltweiten Handel nach Europa gekommen ist und dort optimale Bedingungen vorfindet.

Wir fahren weiter in Richtung Norden und ein weiteres Stück in Richtung Heimat.

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