3 Ausflüge von Cambridge in die nahe Umgebung

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Eine Woche nur in Cambridge rumzulaufen, wäre dann doch etwas viel gewesen, so haben wir insgesamt drei Ausflüge in die nahe Umgebung gemacht. Lasst euch mitnehmen ins frühlingshafte Cambridgeshire!

Eigentlich hatte ich mir überlegt, bei meinem Besuch in Cambridge vor ein paar Wochen, ein Auto zu mieten, um einen Tag ans Meer fahren zu können. Ich hatte mich sogar trotz Links-Fahren dazu überwunden oder hätte. Die Mietautos waren nämlich so teuer, dass wir diesen Plan verworfen haben.

Aber wir haben uns trotzdem in die Umgebung aufgemacht, einmal mit dem Fahrrad, einmal mit dem Zug, einmal zu Fuss. Und jeder dieser Ausflüge hat sich sehr gelohnt!

1. Radtour nach Wimpole Estate

Wir nehmen zwei der Fahrräder, die zur Unterkunft gehören und machen uns nach Westen, nach Wimpole Estate auf. Wir durchqueren Cambridge, nehmen den Radweg entlang der Hauptstrasse und biegen bei Barton nach Norden in die Dörfer ab. Wir durchqueren die Dörfer mit ihren niedlichen Häusern und adretten Gärten. Sogar Reet gedeckte Häuser gibt es.

Ab Kingston wird es ein wenig abenteuerlich, weil wir einen Reitweg nehmen (Alternative ist zur Hauptstrasse retour), aber es hat lange nicht geregnet und die Wege sind nicht verschlammt. Holprig und ein wenig langsamer nähern wir uns Wimpole.

Wimpole Estate wird vom National Trust verwaltet und ist ein großes Gelände mit dem alten Herrenhaus und Nebengebäuden, einer Ruine ein wenig oberhalb des Herrenhauses und einer Farm.

Nach dem Ankommen jausnen wir erstmal in der Sonne und genießen schon mal den wunderbaren Ausblick auf das Herrenhaus. Das besichtigen wir dann später, das informierte Personal erzählt uns die Geschichte und Geschichten vom Herrenhaus.

Das Herrenhaus hatte zuletzt eine Lady alleine bewohnt, die das Haus dann dem National Trust geschenkt hat. Diese haben es renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Viele Einrichtungsgegenstände sind noch erhalten, die Bibliothek und das Speisezimmer sind sehr sehenswert.

Lustig finde ich auch das Klingelsystem im Keller und die alte Vorratskammer. In einem kleinen Anbau hat das Herrenhaus sogar eine eigene Kapelle.

Danach schauen wir noch in die Gärten, aber lassen die Farm aus, weil wir nicht mehr so viel Zeit haben und auch noch zurückradeln müssen.

Für den Rückweg nehmen wir den direkteren Weg auf der Hauptstrasse. Hätten wir noch mehr Zeit gehabt, wären wir wohl diesmal nach Süden von der Hauptstrasse ausgewichen. Ich bin zudem das Fahrradfahren nicht gewohnt und spüre schon deutlich mein Hinterteil.

In Wimpole Estate kann man sicher einen ganzen Tag verbringen, rumspazieren, picknicken und die Landschaft genießen. Aber auch ein Kurzausflug mit dem Rad hat sich sehr gelohnt.

2. Die Kathedrale von Ely und eine originelle Teestube

Ely war früher ein Hügel inmitten von Feuchtgebieten, aus dem Torf gestochen wurde. In den Feuchtgebieten gab es viele Aale, daher auch der Name der kleinen Stadt. Durch das Torfstechen kam der Ort zu Reichtum und baute damit eine riesige Kathedrale, die heute die drittgrößte Kathedrale von England ist.

Wir fahren mit dem Zug ab Cambridge in rund 20 Minuten nach Ely und gehen den Hügel zur Kathedrale hinauf. Schon von weitem sieht man den Turm, und das Gebäude ist wirklich riesig. Rundherum stehen weitere alte Gebäude, die früher als Nebengebäude der Kirche verwendet wurden.

Die Kathedrale hat einen romanischen Kern und ein normannisches Grundkonzept mit vielen gotischen Formen. Die ursprüngliche Kirche wurde schon im 7. Jahrhundert gegründet und danach immer weitergebaut.

Im 14. Jahrhundert stürzte der Vierungsturm ein und wurde daraufhin aus Holz neu gebaut. Der neue Turm ist gleichmäßig achteckig und ist wunderschön zum Ansehen, wenn man nur darunter steht und den Kopf in den Nacken legt.

Aber auch andere Details in der Kirche sind wunderschön: im vorderen Teil ist die Decke kunstvoll bemalt, im Seitenschiff schweben im Halbdunkel Engel über den BetrachterInnen und in der Lady Chapel ist das Gewölbe besonders weit gespannt. Leider wurden immer wieder die Steinfiguren zerstört, dass oft Lücken auf den Podesten in der Wand klaffen.

In der Lady Chapel wurden im 16. Jahrhundert die bunten Fenster zerstört und nicht mehr eingesetzt. So ist die Kapelle im Gegensatz zum anderen Teil der eher düsteren Kathedrale lichtdurchflutet und vermittelt ein ganz anderes Raumgefühl.

Nach dem Besuch der Kathedrale wandern wir noch kurz durch die Stadt und über den Marktplatz. Aber eigentlich wollen wir noch zu Peacocks Tearoom am Ufer des Flusses.

Mittags ist hier ordentlich was los, aber wir bekommen einen kleinen Tisch im Innenbereich. Der Tearoom ist sehr zu empfehlen, wenn man sicher sein will, dass man einen Platz bekommt, sollte man wohl reservieren – oder muss am Tor anstehen.

3. Grantchester

In frühlingshaftem Sonnenschein machen wir uns zu Fuss auf nach Grantchester – ein Ausflug, den viele BewohnerInnen von Cambridge am Wochenende machen. Alleine ist man auf dem Weg definitiv nicht.

Wir folgen der Cam in Richtung Süden, überqueren feuchte Wiesen und kleine Brücken. Die Menschen nutzen die Frühlingssonne, picknicken im Gras, lesen oder chillen einfach rum. Wir passieren Newham und folgen dem schlängelnden Fluss weiter nach Süden.

Unser Ziel ist der Orchard Tea Garden – ein Teehaus, das seine Tische und Stühle unter zahlreichen Obstbäumen aufgestellt hat. Einige der Obstbäume blühen schon und bieten ein wunderbares Bild.

Die Tische und Stühle scheinen dauernd in Bewegung zu sein, weil immer wieder BesucherInnen den Standplatz optimieren oder Sessel für ihre Gruppe suchen. Für Kaffee und Scones stehen wir lange an, die Qualität der Backwaren ist aber nicht soooo toll. An das Teehaus in Ely kommen sie nicht bei weitem heran. Aber das Ambiente ist einfach super!

In Grantchester gibt es auch noch das Wohnhaus eines Krimiautors (dessen Name mir schon wieder entfallen ist…) und ein Skulpturen am Fluss inklusive fotogener Brücke, wo man auch paddeln kann.

Nachher besuchen wir noch die alte Kirche von Grantchester.

Hier wird immer eine berühmte Krimi-Fernsehserie gedreht, die in den 1950er Jahren spielt und wohl recht beliebt ist. Vielleicht sollte ich mal sehen, ob ich das irgendwo sehen kann. Es scheint einige Staffeln davon zu geben.

Und nach der Besichtigung des kleinen Dorfes, machen wir uns wieder auf den Heimweg in Richtung Norden.

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