Kurzbesuch in Groningen und Friesland

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Für die Arbeit fahre ich Anfang März nach Groningen und hänge dann noch das Wochenende an, um Freunde zu besuchen. Irgendwie bin ich ja immer skeptisch, wenn ich ins Flachland fahre, aber diesmal hat es mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe, bald wiederzukommen.

Für die Arbeit schauen wir den Betrieb von E-Bussen in Groningen an. Die Stadt verwöhnt uns nicht gerade mit Sonnenschein, am Freitag hat es so einen Schneesturm, dass wir die Radfahrer:innen bewundern, die sich tapfer durch den Schnee kämpfen.

Nachts unterwegs bekommen wir ein wenig einen Eindruck, wie die Stadt tickt: die Tiefgaragen für Fahrräder, die inzwischen notwendig sind, die Studierenden überall und ein Besuch im neuen Forum mit einer wunderbaren Aussicht über die Stadt.

Vor dem Wochenende habe ich noch Zeit für eine Runde durch die Stadt. Ich schlendere über den Vismarkt, wo es zahlreiche Gemüse-, Käse und Fischstände gibt. Möwen lauern auf Reste. Einen Kaffee trinke ich im Huis de Beurs, ein historisches Café gleich am Marktplatz.

Sehr ans Herz legen möchte ich euch das Geschäft “de Kaaskop” in der Zwanestraat 24 – vor allem der Käse mit Jalapeño ist wunderbar, aber auch andere Sorten sind super.

Auch wer andere Delikatessen als Käse sucht, ist hier gut beraten.

Gerne hätte ich noch mehr von der Stadt gesehen, aber bis abends bin ich so durchgefroren, dass ich einfach nicht mehr mag und nur schaue, dass ich ins Warme komme.

Welch Überraschung dann am nächsten Tag: ich bin inzwischen bei einem Freund in Sneek, rund 80km süd-westlich von Groningen und in der Früh glitzert der Schnee in der Sonne.

Ich mache mich auf in die kleine Stadt, um das gute Wetter zu nutzen. Friesland ist von Wasser und Kanälen durchzogen, so gibt es auch in Sneek zahlreiche Wasserläufe und ein Wassertor aus dem 17. Jahrhundert, das Waterpoort.

Samstags ist Markt in Sneek und ich kaufe Gemüse fürs Abendessen ein und sorge für Heiterkeit wegen meiner deutsch-englischen Bestellung. Ebenfalls statte ich dem Fischladen von Sneek einen Besuch ab, den ich absolut empfehlen kann (Urker Vishal, Lemmerweg 11).

Die kleine Stadt ist wirklich sehr nett: Backsteinhäuser am Wasser, hier und da ein Fischer, der am Kanal fischt. Ich bummle herum und genieße die Sonne und das friesische Flair.

Nachdem ich die Einkäufe zu Hause abgeliefert habe, breche ich noch in Richtung Ijlst auf – ein Dorf süd-westlich von Sneek. Ich folge dem Fuss-Radweg entlang und fühle mich hier in Holland ohne Fahrrad fast ein bisschen komisch.

Unterwegs komme ich immer wieder mit Einheimischen ins Gespräch, die sehr offen sind und fast alle deutsch reden. Als erstes besuche ich die kleine Mühle “Terpensmole” die am Weg liegt.

Dann gehe ich weiter zur großen alten Mühle “de Rat”, die man eigentlich auch besuchen kann. Aber die beiden großen Hunde am Eingang kommen mir nicht ganz geheuer vor, also lasse ich das lieber.

Aber auch von außen finde ich die Mühle sehr ansehnlich, sie ist gerade in Betrieb und von gegenüber spieglt sie sich herrlich im Wasser.

Ich schlendere noch eine Runde durch den kleinen Ort, bewundere die schönen Backsteinhäuser mit ihren Grünflächen zum Wasser hin. Leider sind die meisten Grundstücke am Wasser eingezäunt und abgesperrt.

Fürs Einkehren wurde mit die “Stadsherberg – Het Wapen van Ijlst” empfohlen, dort bestelle ich Waffeln mit Kirschen und einen Kaffee. Gut gestärkt mache ich mich wieder auf den Heimweg.

Inzwischen sind auch dunkle Wolken aufgezogen, die ja hier direkt vom Meer hereinkommen. Und vor den ersten dicken Regentropfen erreiche ich dann wieder das Haus meines Bekannten.

Ich war diesmal wirklich positiv überrascht, hatte ich Friesland von vorigen Besuchen eher eintönig in Erinnerung. So haben wir vereinbart, dass André und ich im Sommer wiederkommen. Und ich bin schon gespannt, wie es hier im Sommer sein wird!

 

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